Fußballregeln - Regelfragen

Die Vorteilspackung – Der große Regeltest zur Vorteilsbestimmung

Einführung in die Vorteilsbestimmung

»Der Schiedsrichter hat das Spiel bei einem Verstoß oder Vergehen weiterlaufen zu lassen, sofern das Team, das das Vergehen nicht begangen hat, dadurch einen Vorteil erhält, und das Vergehen zu ahnden, wenn der mutmaßliche Vorteil nicht sofort oder innerhalb weniger Sekunden eintritt.« (DFB-Fußballregeln)

Voraussetzung für die Anwendung der Vorteilsbestimmung:

  • Zeitspanne zwischen Regelübertretung und verspäteter Spielunterbrechung einige Sekunden
  • der Ball muss noch im Spiel sein
  • Persönliche Strafen sind spätestens in der nächsten Spielunterbrechung auszusprechen

Während die Spielleiter vor der Änderung der Vorteilsbestimmung gehalten waren, ihre Entscheidung durch Handzeichen oder Zuruf (»Vorteil!«) zu verdeutlichen, sollte nunmehr der Zuruf nur noch in ganz eindeutigen Fällen angewandt werden. Die neue Devise heißt »Abwarten und Tee trinken« (ostfriesische Redewendung).

Die neue Möglichkeit des »verspäteten Pfiffes« hat sich bei den Medien (insbesondere bei den Fernsehkommentaren) erfreulicherweise schnell herumgesprochen. Die Zuschauer haben sich jedoch noch nicht so schnell an die neuere Regelauslegung gewöhnt. Der Schiedsrichter sollte deshalb auf die Reaktionen der Zuschauer vorbereitet sein. Die psychische Belastung des Spielleiters wird in der folgenden Kurzgeschichte deutlich.

Ein Spieler spielt den Ball absichtlich mit der Hand. Der Schiedsrichter wartet mit dem Pfiff, um zu sehen, ob der Ball zu einem gegnerischen Spieler gelangt. Er möchte nicht nur dem Schiedsrichter-Beobachter beweisen, dass er die Vorteilsbestimmung richtig anzuwenden weiß. Die Zuschauer brüllen indessen »Hand! Hand! Hand!« Der Ball gelangt zu einem Mitspieler des Übeltäters. Der Schiedsrichter unterbricht mit Verzögerung das Spiel. Die Schreihälse rufen: »Auf Zuruf! Auf Zuruf!«

Der (gute) Schiedsrichter-Beobachter wertet die Missfallensbekundungen als Pluspunkt für den Spielleiter !

Mit wenigen, aber gezielt gestellten Fragen lässt sich ermitteln, ob die Vorteilsbestimmung verstanden wurde: Grundlegender Regeltest zur Vorteilsbestimmung