Vorschläge für die Behandlung der Regel 13 (Freistoß)
1. Behandlung der Freistoßregel ist leistungsabhängig
Sowohl bei der Stoffauswahl wie auch der methodischen Behandlung der Freistoßregel muss der Schiedsrichterlehrwart sich auf die jeweilige Zielgruppe einstellen: Im Anwärterkurs ist eine umfassende und detaillierte Behandlung der Regel angesagt. Hilfen dazu bieten sich dem Schiedsrichterlehrwart beispielsweise in Form der DFB-Folienmappe sowie der (anschaulicheren) Diaserie zur Regel 13 an.
Würde bei den fortgeschrittenen Spielleitern nach der gleichen Methode verfahren, würde es selbst dann langweilig, wenn auf die Wiederholung der Selbstverständlichkeiten verzichtet würde.
Interessant wird der Lehrabend für die Leistungsschiedsrichtern jedoch, wenn regelübergreifend gearbeitet wird. Damit kann zudem die Einsicht in die Zusammenhänge des Regelwerks gefördert werden. Statt Faktenwissen rücken Sinn und Geist der Fußballregeln in den Mittelpunkt des Lernens.
2. Regelübergreifende Behandlung der Regel 13
Bei der Wiederholung der Freistoßregel bieten sich u.a. nachstehende Bezüge zu anderen Regeln an:
Direkter und indirekter Charakter von Spielfortsetzungen
(Direkt: Direkter Freistoß, Anstoß, Abstoß, Eckstoß, Strafstoß. Indirekt: Einwurf, indirekter Freistoß, Freistöße auf das eigene Tor. Wertneutral: SchiedsrichterballWann ist der Ball nach der Ausführung des Freistoßes im Spiel ?
(Nie, wenn Ball nicht ruhte, nicht bewegt wurde, nicht freigegeben wurde, den eigenen Strafraum nicht verlassen hatte.
Parallelen zu den Regeln 8,14,15,16,17
Ggf. Vorteilsbestimmung anwenden bei Verkürzung der vorgeschriebenen Distanz.
Parallelen zu den Regeln 14,16,17Die Regel 13 ist verwarnungsträchtig
(Wegtreten des Balles nach Spielunterbrechung, Wegtreten des zum Freistoß bereitliegenden Balles; Blockieren des Balles beim Dirigieren der Abwehrmauer, Nichtzurückgehen auf die vorgeschriebene Distanz, Vorlaufen vor Ausführung des Freistoßes (Vorteilsbestimmung beachten), Spielen eines ausdrücklich noch nicht freigegebenen Balles (keine Anwendung der Vorteilsbestimmung !).
Parallelen zu den Regeln Regel 12 (Spielverzögerungen), 14, 17Mehrere Regelverstöße nacheinander
(Prinzip: Sind Spieler einer Mannschaft beteiligt, die schwerwiegendere Regelübertretung bestrafen; verstoßen Spieler beider Mannschaften gegen die Regeln, entscheidet die Reihenfolge der Verstöße über die Spielfortsetzung)
Parallelen zu den Regeln 12, 14, 17Freigabe des Balles
Freigabe durch Pfiff, Handzeichen, Laufrichtung des Schiedsrichters, generelle Freigabe.
Parallelen zu den Regeln 8, 13, 15, 16, 17, Schüsse von der StrafstoßmarkeOrt der Spielfortsetzung
Im Mittelfeld ist die schnelle Spielfortsetzung wichtiger als die genaue Einhaltung des Ortes der Spielfortsetzung; bei Freistößen in Tornähe nimmt es der Schiedsrichter mit dem Ort der Spielfortsetzung sehr genau.
Parallelen zu den Regeln 8, 14, 15, 16, 17
3. Vorschlag für den Verlauf des Lehrabends
Unterrichtseinheit | Dauer |
---|---|
1. Einstieg und Problematisierung (Aktueller Anlass aus der Bundesliga?) | ca. 5 Minuten |
2. Verteilen von Kurzreferaten (6 arbeitsteilige Gruppen; falls mehr als ca. 36 Schiedsrichter an der Lehrveranstaltung teilnehmen, zusätzliche Gruppen für Korreferate bilden); Arbeitsaufträge der Gruppen im Plenum präzise (!) erläutern | ca. 10 Minuten |
3. Gruppenarbeit (Material s. Punkt 2 Nr.1-6) Wichtig ist das Entdecken der Parallelen ! |
ca. 20 Minuten |
4. Berichte von der Gruppenarbeit (und anschl. jeweils eine kurze Diskussion) | bis 10 Minuten |
5. Lob ! |
4. Test zur Regel 13
Lösungen:
A: 1. Tor. 2. Wiederholung, Verwarnung. 3. Wiederholung, Verwarnung. 4. Wiederholung, Verwarnung. 5. Strafstoß, ggf. persönliche Strafe. 6. Tor. 7. Wiederholung, Verwarnung.
B: 1. grundsätzlich Wiederholung, Verwarnung.
C: 1. Eckstoß.
D: 1. Eckstoß. 2. Tor. 3.Tor. 4. weiterspielen.
E: 1. Wiederholung. 2. indirekter Freistoß. 3. Wiederholung. 4. Wiederholung. 5. Strafstoß. 6. Eckstoß.